Ablauf einer Implantation
Wie läuft eine Implantation genau ab? Was für Oralchirurgen Routine ist, wirft bei Patienten jede Menge Fragen auf. Wir geben Ihnen hier einen kurzen zusammenfassenden Überblick.
Ein Eingriff dauert in der Regel zwischen 30 Minuten und 2 Stunden, abhängig vom Aufwand. In einem ersten Termin werden die Implantate als künstliche Wurzeln in den Kiefer gesetzt, auf die in einem zweiten Termin (zirka 3 Monate nach der ersten Operation) die Zahnfleisch-Heilungskäppchen geschraubt werden. Nach den jeweiligen Eingriffen bekommen die Patienten neben einem Kühlkissen auch die passenden Medikamente mit auf den Weg. Bei der Nachkontrolle sehen wir uns dann wieder.
Schon nach etwa 10 Tagen lassen sich die Nähte entfernen. Der Verlauf der Wundheilung variiert stark von Patient zu Patient und ist abhängig von der jeweiligen Ausgangssituation. In der Regel dauert ein Abheilen zwischen 2 bis 6 Monaten. Sollte es die Situation bzw. die Lage des zu ersetzenden Zahnes erfordern, werden in der Implantateinheilphase, also der Übergangszeit bis zum Einsetzen des fertigen implantatgetragenen Zahnersatzes, Provisorien getragen. Sie sind also kontinuierlich „lückenlos“ versorgt. Eine Absprache mit Ihrem behandelnden Zahnarzt ist hier sehr wichtig, da dieser sowohl für den provisorischen als auch den definitiven Zahnersatz verantwortlich ist.
Der Kieferknochen – Fundament für Implantate
Der Kieferknochen ist die Basis für jedes Implantat. Beste Voraussetzung bietet ein dicker Kieferknochen. Der optimale Zeitpunkt für das Setzen eines Implantats liegt daher zwischen 3 und 6 Monaten nach der Zahnentfernung, da schon innerhalb der ersten Wochen nach Zahnverlust der Knochen und damit das Implantatlager kontinuierlich schrumpft.
Sollte zu wenig Knochensubstanz vorhanden sein, wird der fehlende Knochen wieder aufgebaut. Dazu verwenden wir Knochenersatzmaterialien oder entnehmen etwas Knochen aus dem Operationsumfeld der Implantatregion oder dem Kieferwinkel.
In der Regel sollte die Knochenhöhe mindestens 9 mm betragen und einen Sicherheitsabstand von mindestens 1 mm zu schützenswerten benachbarten anatomischen Strukturen einzuhalten. Die Knochenbreite orientiert sich jeweils am Durchmesser eines Implantats, das wiederum je nach Zahn variiert. Bei unteren Schneidezähnen ist ein Durchmesser von 3,3 mm ideal, bei einem Backenzahn in den hinteren Regionen können das auch 4,8 bis 6 mm sein. Für alle Implantate gilt, dass sie zwingend von jeder Seite noch mit 1 mm an Knochen bedeckt sind.
Der Aufbau von Knochen und die Implantation können in einer Sitzung erfolgen, wir sprechen dann von einem einzeitigen Vorgehen. Beim zweizeitigen Vorgehen muss zunächst die Dimension des Kieferknochens vermehrt werden. Erst in einer später erfolgenden Operation kann das Implantat eingepflanzt werden. Die Prozedur „festes Implantat“ wird auf zwei Termine aufgeteilt. Wir in der Praxis für Oralchirurgie sind Spezialisten für eben diese schwierigen Situationen und haben in unzähligen Behandlungen unsere Patienten mit festen Implantaten versorgt, die woanders mit der Bemerkung „Das geht bei Ihnen nicht“ abgespeist wurden.